Endurance / IDM / Road Racing: Roman Stamm geht in den Racing-Ruhestand

Roman Stamm hat nach 23 aktiven Jahren beim Endurance-Klassiker in Le Mans sein letztes Rennen bestritten.

Das Team Bolliger Switzerland Kawasaki gehört zu den Langstrecken-Legenden. Die Mannschaft um Vater Hans-Peter "Hämpu" und Sohn Kevin Bolliger ist ein fester Bestandteil der Endurance-WM. In Le Mans aber gab es schwere Stunden: Die ebenfalls fest mit Kawasaki verbundene Legende Roman Stamm wurde in den "Altersruhestand" verabschiedet, denn der Schweizer bestritt sein letztes Rennen.

Roman Stamm hat in seiner Karriere zwei Vize-Weltmeistertitel in der EWC errungen und war auch in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) viele Jahre lang ein fester Bestandteil und die meiste Zeit davon in Grün. In seiner Karriere errang er unzählige Podestplätze und Siege. Stamm war einer der flexibelsten Rennfahrer seiner Epoche - vom Sprint-Rennen konnte er sich auf die Langstrecken-Stints umstellen und war außerdem zwei Mal beim berühmten Real Road Race beim Macau Grand Prix am Start.

In Le Mans war das Glück nicht wirklich auf der Seite der Mannschaft. Man lag bereits auf Podest-Kurs, als das Pech einsetze. Auf einen zusätzlichen Reparatur-Stopp aufgrund eines Elektrik-Defekts in der beleuchteten Startnummer folgte schließlich der Sturz des Deutschen Jan Bühn, der sich dabei am Fuß verletzte. Dennoch sah man am Ende das Ziel auf dem 21. Gesamtrang - und bereitete nach der Tagesdistanz Roman Stamm einen gebührenden Abschied.

Roman Stamm - Team Bolliger Switzerland:
"Ein letztes Mal! Nach 23 Jahren Rennsport habe ich mich entschlossen, dass Le Mans dieses Jahr mein letztes Rennen werden würde. Eigentlich hatte ich geplant, die normale Weltmeisterschafts-Saison mit Le Mans und Oschersleben noch zu fahren, da ich in der Magdeburger Börde noch eine Rechnung offen habe. Aber durch Corona und alles, kam alles anders. Dann durften wir jetzt hier die 24 Stunden von Le Mans nachholen - aber mein Entschluss steht fest, dass es nun zu Ende ist. Leider war mein Abschied hier nicht sonderlich erfolgreich, wenn man auf das Ergebnis schaut. Aber ich habe meine letzten Runden mehr als genossen - und besonders die Zielankunft. Am Anfang seiner Karriere träumt man davon, ein 24-Stunden-Rennen zu Ende zu fahren und das haben wir nun noch mal geschafft. Die Rückkehr an die Box, zum Team, mit riesigem Applaus und feuchten Augen - das war mehr als emotional! Ich danke allen, die mir in den letzten 23 Jahren geholfen haben das zu tun und zu leben, was das schönste überhaupt ist: Rennen zu fahren und das Gefühl durch und durch zu leben. Doch nun muss ich erst einmal schlafen und freue mich dann auf meine Kinder!"